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Arbeitsgruppe Clusterdynamik
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MPI für Dynamik und Selbstorganisation |
Natrium
dotierte Wasserstoffbrückencluster: Das solvatisierte Elektron und
effektive Größenselektion zur Fragmentierung und
Schwingungsspektroskopie (Zeuch) Die neutralen Molekülcluster werden
durch Streuung an einem Atomstrahl ihrer Größe nach ausgewählt und
mit verschiedenen Infrarot-Lasersystemen durch Anregung von
intramolekularen Schwingungen dissoziert. Die so gewonnenen
Entvölkerungs-Spektren geben Auskunft über die zugrunde liegenden
Strukturen und Bindungseigenschaften der Cluster. Bisher wurden
vornehmlich Wasserstoffbrückensysteme bis zu n=13 von
Methanol, Hydrazin und Azetonitril untersucht, die durch Ringe,
drei-dimensionale Netzwerke oder antiparallele Dipolanordnungen
gekennzeichnet sind. Ferner wurden Wasserclustern im Bereich von
n=6 bis n=10 untersucht. Damit ist erstmalig ein Größenbereich
experimentell zugänglich geworden, bei dem dreidimensionale
Strukturen mit dreifach-koordinierten Wassermolekülen
vorherrschen, die alle von dem würfelförmigen Oktamer abgeleitet
werden können. Für das Nonamer wurde zusätzlich ein Spektrum
beobachtet, das einem flüssigen Cluster bei einer Temperatur von
186 K zugeschrieben wird. Für das Hexamer wurde bei
Temperaturen von 40 bis 60 K nach neuen Rechnungen sowohl das
"book"- wie auch das "cage"-Isomer nachgewiesen. In Zusammenarbeit
mit der Suhm-Gruppe wurden kleine Komplexe von Glykolaten und
Lactaten gemessen, die bei der chiralen Erkennung eine Rolle
spielen.
In der Pick-Up-Anordnung lassen sich durch
Dotierung der Cluster mit einem Natriumatom fragmentierungsfreie
Massenspektren messen. Mit dieser Methode haben wir genaue
Größenverteilungen von Edelgas-, Wasser- und Ammoniakclustern
gemessen und sie mit den Quellenbedingungen korreliert [198].
Koppelt man diese Signale mit IR-Anregung so dass eine
Signalverstärkung entsteht, kann man größenselektive IR-Spektren
von Na-(H2O)n Clustern aufnehmen [230].
Weitere Experimente wurden zur Messung des
Ionisierungspotentials (IP) von mit Na dotierten Ammoniak-,
Wasser- und Methanolclustern durchgeführt. Während sich Methanol
wie Wasser verhält, - die IPs bleiben nach Auffüllung der 1.
Schale konstant - nehmen bei Ammoniak die IPs bis zum
Flüssigkeitslimit ab. Für Wasser wurde ein weiteres Isomer mit
kleinerer Bindungsenergie entdeckt [242].
Zusammen mit den Messungen der Infrarotspektren und der
Dissoziationsergebnisse können damit genaue Aussagen über das
solvatisierte Elektron gewonnen werden [248].
Kürzlich ist es uns gelungen, durch geschickten Ausbau der
IR-Methode ein neues Verfahren zu entwickeln, dass es erlaubt,
größenselektive Spektrokopie von Wasserclustern bis hin zu Größen
von n=500 zu betreiben. Dabei konnte erstmalig der Einsatz der
Kristallisation bei n=275 und seine Vollendung bei n=475 bestimmt
werden [249]. Die Ergebnisse
wurden in Science veröffentlicht.
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