3.2.97
Juso-Hochschulgruppen wählen Göttinger zum Bundesgeschäftsführer
Das Bundeskoordinierungstreffen der Juso-Hochschulgruppen hat Stephan Bethe aus Göttingen mit großer Mehrheit zum neuen Bundesgeschäftsführer der Juso-Hochschulgruppen gewählt.Er wird Martin Knoop aus Bonn ablösen, der nach zwei Jahren nicht wieder für dieses Amt kandidierte. Damit wird diese Stelle, die beim Parteivorstand der SPD angesiedelt ist, zum ersten Mal von einem Göttinger übernommen. Stephan Bethe ist seit 1989 Mitglied der Juso-Hochschulgruppe Göttingen und hatte sich neben seinem VWL-Studium intensiv mit sozial- und hochschulpolitischen Fragen beschäftigt. Für uns war er u.a. Mitglied im Senat, in der Haushalts- und Planungskommission und im Studierendenparlament. Von 1991 bis 1992 war er Sozialreferent im AStA. Viele von Euch kennen ihn sicher noch aus seiner Zeit als BAföG-Berater für den letzten linken AStA. Als Schwerpunkt seiner neuen Arbeit sieht er das Thema BAföG: "Wenn beim BAföG nicht bald etwas passiert, schafft es sich von alleine ab, weil niemand mehr einen Anspruch auf Förderung hat. Eine grundlegende Reform ist schon längst überfällig." Für ein ebenfalls wichtiges Thema hält Stephan Bethe die Demokratisierung der Hochschulen. Allerdings sei die von Rüttgers angezettelte Debatte um eine Novellierung des Hochschulrahmengesetzes (HRG) wenig hilfreich. Zu offensichtlich sei der Rüttgersche Versuch, hiermit vom BAföG abzulenken, wo Rüttgers mit seinem Zinsmodell eine Bauchlandung erlebte und nun mit leeren Händen dasteht.
Stichwort: Bundeskoordinierung
Wie vernetzen sich die Juso-Hochschulgruppen? Genauso wie in Göttingen gibt es auch an 60 weiteren Hochschulstandorten Juso-Hochschulgruppen, die zu ähnlichen Themen arbeiten wie wir. Jede Hochschulgruppe arbeitet autonom und läßt sich von außen nicht in die eigene Arbeit hineinreden. Dennoch ist eine abgestimmte Kooperation in vielen Bereichen wichtig - z.B. wenn es darum geht, auf den bildungspolitischen Kurs der Sozialdemokratie Einfluß zu nehmen - und hilfreich, wenn es darum geht, durch Seminare o.ä. die Qualifikation zu hochschul- und allgemeinpolitischen Themen oder in Rhetorik zu verbessern. Außerdem treffen sich alle interessierten Juso-Hochschulgruppen zweimal im Jahr zu einem Bundeskoordinierungstreffen (BKT). Dieses ist das höchste beschlußfassende Gremium. Es wählt die Mitglieder des Bundeskoordinierungsausschusses (BUKA) und den/die BundesgeschäftsführerIn. BUKA und Geschäftsführung vertreten jeweils für ein Jahr die Politik der Juso-Hochschulgruppen nach außen. Für die Juso-Hochschulgruppe Göttingen ist Markus Bärsch schon seit längerem kooptiertes Mitglied im BUKA und in Zukunft wird Stephan Bethe aus Göttingen die Stelle des Geschäftsführers wahrnehmen. Darüberhinaus koordinieren sich die JUSO-Hochschulgruppen auch auf Landesebene in den jeweiligen Landeskoordinierungstreffen (LKT), um auf Landesebene, wo die Hoheit in Bildungsfragen liegt, ihre Aktivitäten zu bündeln.
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