3.2.97
Juso-Hochschulgruppen wählen Göttinger zum Bundesgeschäftsführer
Noch lange nicht aufgearbeitet
Jetzt Konzepte entwickeln!
Auf Einladung des Runden Tisches Gremienarbeit fand letzte Woche ein weiteres Treffen zur Koordinierung studentischer Initiativen im Rahmen des Hochschulsonderprogramms III (HSP III) statt. Zur Erinnerung: das HSP III ist ein mit 3,6 Mrd. DM dotiertes Bund/ Länder-Projekt, das die dringend erforderlichen Strukturreformen an den Universitäten fördern soll. Im Rahmen des HSP III stehen in Niedersachsen für die gezielte Einrichtung und Unterstützung von Tutorien und die Verbesserung der Studienberatung 1997 2,5 Mio DM und 1998 3,7 Mio DM zur Verfügung.MWK-Erlaß nennt Kriterien
Bis jetzt ist noch völlig offen, welche Projekte an welchen Unis gefördert werden sollen und wer über die Vergabe der Mittel letztlich entscheiden wird. Ein kürzlich ergangener Erlaß des Ministeriums für Wissenschaft (MWK) hat allerdings erstmals Maßstäbe genannt, an denen die um die Fördermittel konkurrierenden Konzepte zu messen sind. Demnach sollen insbesondere Tutorien gefördert werden, die
"innovative Ansätze" verfolgen;
sich der Frauenförderung in Forschung und Lehre widmen;
einen sozialen Schwerpunkt haben, d.h. eine schnellere Integration in das Hochschulleben ermöglichen;
einen auf die Beseitigung von Wissensdefiziten gerichteten fachlichen Schwerpunkt haben;
die Studienbedingungen insbesondere an Fachbereichen mit hohen Abbrecherquoten verbessern;
die Eingliederung ausländischer Studierender zum Ziel haben.
Schließlich können auch bereits bestehende Tutorien gefördert werden, die ihre "Effizienz" hinsichtlich der genannten Ziele bewiesen haben.
Natürlich muß ein förderungsfähiges Projekt nicht alle aufgeführten Kriterien erfüllen, im Gegenteil: je ausdifferenzierter ein Konzept ist, desto größer werden wohl am Ende die Chancen der Aufnahme in das HSP III sein. Der Runde Tisch Gremienarbeit wird in den nächsten Wochen eine Broschüre erstellen, in der -neben einer allgemeinen Übersicht über bestehende Tuorien an der Uni Göttingen- mehrere Modellkonzepte vorgestellt werden sollen, die sich um eine HSP III-Förderung bewerben werden. Das Koordinierungstreffen der letzten Woche diente nun der Diskussion über die Auswahl jener Projekte, die wegen ihres innovativen Ansatzes oder ihrer besonderen Förderungswürdigkeit in das Rennen um die knappen Tutoriengelder gehen sollen. Konkrete Konzepte werden derzeit erarbeitet für die Bereiche Sozialwissenschaften, Philosophie und Theologie. Eine Förderung strebt auch das Projekt "Akademische Waisen" des Frauenbüros an, mit dem schon jetzt Doktorandinnen ohne Lehrstuhlanbindung während der Promotion begleitet und unterstützt werden. Außerdem ist geplant, Ideen für ein fächerübergreifendes "studium fundamentale" zu bündeln, das z.B. Einführungen in Techniken wissenschaftlichen Arbeitens, interdisziplinäre Lehraufträge oder wissenschaftstheoretische Veranstaltungen anbieten könnte.Eigeninitiative gefragt
Zu den genannten Projekten können natürlich noch weitere hinzustoßen. Eure Ideen und Eigeninitiative sind gefragt! Allerdings ist Eile geboten: nur noch bis bis Ende Februar können konkrete Konzepte beim MWK eingereicht werden. Da für evt. Rücksprachen, die Erstellung der Projektbroschüre und die notwendige Lobbyarbeit in den akademischen Gremien einige Zeit benötigt wird, sollten Konzepte bis zum 14. Februar 1997 beim Runden Tisch Gremienarbeit eingereicht werden. Gleichzeitig sollte in den eigenen Fachbereichsgremien um Unterstützung für die studentischen Projekte geworben werden.
Wer Fragen hat oder eigene Konzepte einreichen möchte, kann sich wenden an: Ulf Kämpfer, Tel. 4 14 47
Tobias Dünow, Tel. 4 72 13
oder an das:
Frauenbüro der Uni, Tel. 39-39 50