![]() Johannes Weiß(1863-1914)
W. war ein Hauptvertreter der sog. "Religionsgeschichtlichen Schule". Er betonte unter Hinzuziehung außerbiblischer Quellen den auf jüdisch-apokalyptischem Denken basierenden futurisch-eschatologischen Charakter der Reich-Gottes-Verkündigung Jesu. Den Versuch einer Synthese dieser Erkenntnis mit dem primär innerweltlich gegenwärtigen Verständnis des Reich-Gottes-Begriffs seines Schwiegervaters A. Ritschl gab er nach lebhaften Diskussionen mit befreundeten "Religionsgeschichtlern" jedoch auf. Seine Arbeiten sind durchweg von einem psychologischen Verständnis von Religion getragen. Primärliteratur :Die Predigt Jesu vom Reiche Gottes, 1892 (2. Aufl. 1900); Das älteste Evangelium. Ein Beitrag zum Verständnis des Markus-Evangeliums und der ältesten evangelischen Überlieferung, 1903; Das Urchristentum, 2 Bde. (hg. von R. Knopf), 1917. Sekundärliteratur :Bultmann, R.: J. Weiß zum Gedächtnis. In: ThBl 18 (1939), S.242-46; Lannert, B.: Die Wiederentdeckung der neutestamentlichen Eschatologie durch Johannes Weiß, TANZ 2, 1989 (mit Bibliographie); Schäfer, R.: Das Reich Gottes bei Albrecht Ritschl und Johannes Weiß. In: ZThK 61 (1964), S.68-88. |