7.1.97
Besser als der Spiegel,
billiger als der Klartext
Nicht mal ein Feigenblättchen: Das Ökologiereferat des AStA
Ökologie? Ökologie!: Programmatisches zur Öko-Arbeit
Veranstaltung der Juso-HSG mit Wissenschaftsministerin Schuchardt
Mittlerweile ist allen klar, daß die Hochschulen sich verändern müssen, sollen sie eine Zukunft haben. Jenseits aler umstrittenen Theorie finden an der Universität Göttingen jedoch schon seit Jahren konkrete Veränderungen statt. Das wissen mindestens alle diejenigen, denen eine weggefallene Professur ihren geplanten Studienschwerpunkt unmöglich gemacht hat. Wenn dann nur noch das halbe Fach studierbar ist, ist es nicht mehr weit und der ganze Fachbereich ist verschwunden. Sei er nun neueingruppiert oder gleich ganz ersatzlos zugesperrt. Dem real statuierten Exempel der Schließung des Fachbereichs Erziehungswisssenschaften folgten die bis heute aktuellen Diskussionen um die Ausgestaltung der Agrar-, der Forst- und der Geowissenschaften.Hochtrabende Pläne früherer Zeit scheinen ad acta gelegt zu sein. Die über 20 Jahre lang verfolgte Planung zum Ausbau des Nordbereichs ist nur noch Makulatur. Der Neue Botanische Garten wird Rudiment bleiben und die Physik wird, sollte deren baufälliges Institut nicht vorzeitig den Gesetzen der Schwerkraft nachgeben, noch 50 Jahre auf den Umzug warten. Auch das Vorhaben, mit den großartigen Beständen der Uni-Bibliothek eine Forschungsbibliothek zum 18. Jahrhundert aufzubauen, scheint selbst Geschichte geworden zu sein. Wird also eine zukünftige Göttinger Uni nur noch ein Schatten ihrerselbst sein? Oder steht hinter alldem ein schlaues Konzept, das in Zeiten knapper öffentlicher Mittel das Wesentliche im Auge hat und gezielt fördert? Welche Auswirkungen wird der geplante Globalhaushalt, durch den die Unileitung selber über die interne Finanzverteilung entscheiden kann, haben?
Fragen genug, die der Frau zu stellen sind, die die Antworten wissen muß. Die von Uni-Präsident Schreiber (CDU) häufig für seine eigenen Versäumnisse zum Sündenbock gestempelte niedersächsische Wissenschaftsministerin Helga Schuchardt (parteilos) kommt am 14. Januar nach Göttingen und stellt sich. Sie wird darlegen, welche Rolle sie der hiesigen Uni in der landesweiten Wissenschaftslandschaft zugedenkt und wie sie ausgestattet sein soll. Nicht zu kurz kommen soll in dieser gemeinsamen Veranstaltung der Juso-Hochschulgruppe und des SPD-Ortsvereins Mitte/Nord auch die Bedeutung der Uni für die Stadt. Dazu zählt neben dem Erhalt Hunderter Arbeitsplätze und den Folgen sinkender Studierendenzahlen auch der Wissenstransfer in die regionale Wirtschaft, wie er durch das einzurichtende Otto-Hahn-Zentrum am Bahnhof forciert werden soll.