Am Beginn steht eine Gerichtsverhandlung. Vier Jungen haben sich für eine Vergewaltigung zu verantworten. Durch verschiedene Rückblenden wird versucht, der Frage nachzugehen, was geschehen ist und wie es dazu kam. Hat Dvori die vier 17jährigen, "die den Stolz dieses Landes darstellen, vier Jugendliche, deren Hormonspiegel völlig normal ist", herausgefordert, oder haben sich die vier Männer mit Gewalt genommen, was ihnen ihrer Meinung nach zusteht? Die Fakten scheinen zunächst klar zu sein: Die fünfzehnjährige Dvori trifft auf einem Spielplatz auf die vier Typen, die sich zunächst recht cool geben. Auf der Suche nach Anerkennung und Sympathie entwickelt sich eine spannungsgeladene Situation, in der Dvori zum Spielball der vier wird.
Das Stück der israelischen Autorin bezieht seine dramatische Steigerung daraus, daß die Grenzen zwischen der »Extremsituation« auf dem Spielplatz und der scheinbar »geordneten« Gerichtsverhandlung im Laufe der Spurensuche zunehmend verwischen. Dadurch, daß die Darsteller Doppelrollen spielen (Jungen / Verteidiger und Mädchen / Anklägerin), wird das Publikum zu einem Gedankenspiel aufgefordert: Überlagern, wiederholen und ähneln sich nicht die Verhaltensmuster?
Inszenierung: Thomas Müller / ThOP
Im Anschluß an die Aufführungen wird die Möglichkeit zur Diskussion mit Gesprächspartnerinnen der Staatsanwaltschaft Göttingen sowie auch vom Kinder- Jugendtelefon Göttingen e.V. und des Frauennotruf Göttingen e.V. angeboten; z.B. zur Frage: Was wäre, wenn Dvoris Fall in Göttingen passiert wäre?
Das Stück richtet sich besonders auch an SchülerInnen und Jugendliche.
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